Samstag, 25. Juli 2009

Profi Dry Lube

Vorwort:
Vor einiger Zeit habe ich mir an meiner Fireblade die Felgen polieren lassen. Wer polierte Teile an seinem Motorrad
hat kann bestätigen, dass diese (frisch poliert ) sehr schön aussehen
können. Sobald man allerdings den ersten Regentropfen abbekommen hat,
ist es vorbei mit der Schönheit. Polierte Felgen sind da natürlich
sofort voll mit Dreck und vor allem Kettenfett. Als ich dann von der
Trockenschmierung von Profi Dry Lube gehört habe, wollte ich sie sofort
ausprobieren.

Funktionsweise:
Durch die trockene Arbeitsweise soll Schmutz nicht mehr an der kette
haften bleiben und sich dadurch auch nicht mehr auf der Felge und
anderen Motorradteilen verteilen. Das Spray an sich soll aber so gut
haften, dass es an der Kette haftet und sich nicht löst. Wesentlicher
Bestandteil ist PTFE (Handelsbezeichnung Teflon).

Erstanwendung:
Wenn man von einer Schmierung mit Fett auf die Teflonschmierung
wechselt, ist es nötig, alle Fettrückstände, die sich in der Kette
befinden, zu entfernen. Dazu benötigt man entweder einen teuren
Kettenreiniger, oder, was nicht empfohlen wird, günstigeren
Bremsenreiniger, Benzin oder andere Fettlösende Mittel. Diese können
allerdings die O-Ringe beschädigen, die sich in allen O-, X- und Z-Ring
ketten befinden. Das führt dann widerum dazu, dass innen keine
Schmierung erfolgt, und die Kette an Haltbarkeit verliert.

Optische Eindrücke:
Nachdem ich meine Kette komplett gereinigt hatte, stellte ich zu meiner
Überraschung fest, dass ich eine goldene D.I.D. Kette montiert habe.
Ebenso habe ich die Ritzel und die Felge gereinigt. Sieht schon toll
aus, wenn alles sauber ist. Nun bleibt zu hoffen, dass es mit Profi Dry
Lube auch so bleibt.
Zumindestens direkt nach der Schmierung sieht noch alles sauber aus.
Das Spray ist farblos und auf der Kette kaum zu erkennen, was die
Anwendung etwas schwieriger macht, als es bei weißem kettenspray der
Fall ist.

Erfahrungen in den nächsten Wochen:
Jetzt kommen wir zum weniger erfreulichen Teil der Geschichte. Am
Anfang bin ich noch sehr sparsam mit dem Spray umgegangen. Schon nach
wenigen Tagen war Flugrost auf der Kette zu erkennen. Dieser lässt sich
noch relativ leicht entfernen, kann aber nicht der Sinn der Sache sein.
Also nahm ich in Zukunft mehr von dem guten Spray. Trotzdem stellte
sich kaum Besserung ein.

Wartungsintervall:
Laut Aufschrift auf der Dose sollte die Kette alle 500km neu
eingesprüht und nach Möglichkeit auch in regelmäßigen Abständen wieder
gereinigt werden. Bei herkömmlichen Kettensprays aus Fett reichen
mindestens 1000km aus. Ob man diese Arbeit für ein etwas sauberes
Motorrad in Kauf nehmen will, bleibt wohl jedem selbst überlassen.

Preis:
Eine Dose mit 400ml Inhalt kostet ca. 15€
Ein gutes Kettenspray von Castrol oder S100 liegt bei gleichem Inhalt
bei 9 bzw. 13€. Dazu kommt, dass man ja mindestens die doppelte Menge
davon benötigt, weil der Wartungsintervall viel geringer ist. Außerdem
braucht man auch mehr Kettenreiniger.
Ich schätze mal ab, dass man unterm Strich etwa den dreifachen Preis
von dem bezahlt, dass man bei einem Markenkettenfett bezahlt.

Schmierung:
Subjektiv würde ich sagen, dass die Schmierung der Kette schlechter
erfolgt, als bei Kettenfett. Es lässt sich natürlich nicht so einfach
messen, wenn man nicht mehrere kettensätze nacheinander abfährt, aber
der Rost ist mit Sicherheit kein positives Anzeichen. Außerdem hat mir ein
Arbeitskollege berichtet, dass er sich mit Profi Dry Lube ein Kettenglied steif gefahren hat.

Fazit:
Ich benutze wieder weißes Kettenspray von S100. Mich hat Profi Dry Lube
einfach nicht überzeugt. Die Kette rostet und die polierten Aluteile
laufen trotzdem noch an und sind verschmutzt gewesen. Der unterschied
in Sachen Sauberkeit ist nicht so groß, dass ich wesentlich mehr
Aufwand in der Wartung betreiben und einen dreifachen Preis dafür
bezahlen würde. Außerdem bezweifle ich, dass die Kette besser
geschmiert wird, was auch ein Vergleichstest in der MOTORRAD bewiesen
hat.

Orignal From: Profi Dry Lube

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